Springe zum Seiteninhalt

GALERIE AMART

Saal Orangerie

Stand Nr. 5

Pierre Soulages, geboren 1919 in Rodez, Departement Aveyron, Frankreich, verstorben 2022 in Nîmes, Frankreich, war ein französischer Maler und Grafiker. Er gilt bis heute als einer der bedeutendsten abstrakten Maler überhaupt, auch außerhalb seines Heimatlandes Frankreich.

Das künstlerische Interesse von Pierre Soulages wird bereits in seinen jungen Jahren geprägt von den keltischen Monolithen und Schnitzereien, aus der Umgebung seiner Heimat Rodez in Südfrankreich, sowie auch durch die romanische Kunst und Architektur in seiner Umgebung.

1938 zieht es Soulages nach Paris, wo er Ausstellungen von Picasso und Cézanne besucht und kurzzeitig an der École des Beaux-Arts studiert. Mit der Rückkehr in seine Heimat lernt er die abstrakt arbeitende Künstlerin Sonia Delaunay kennen, die in ihm das Interesse an der abstrakten Malerei weckt. Im Jahr 1946 beginnt seine eigene künstlerische Laufbahn.

Er unterhält ein Atelier in Courbevoie bei Paris, knüpft Kontakte zu Künstlern wie Domela, Picabia, Hartung und Léger und präsentiert seine Arbeiten im folgenden Jahr erstmals öffentlich im Salon des Surindépendants. 1948 nimmt Soulages an der wegweisenden Ausstellung Französische abstrakte Malerei teil, die unter anderem in Stuttgart, Hamburg und Düsseldorf gezeigt wird. Als er dort 1948 von Hans Hartung und Francis Picabia entdeckt wird, gilt er schnell als europäisches Gegengewicht zu den abstrakten US-Expressionisten, wie etwa Jackson Pollock, von dem er sich durch disziplinierte Formen unterscheidet. Auch durch seine Teilnahme an der documenta 1 (1955), documenta 2 (1959) und documenta 3 (1964) wird ihm weitreichende Anerkennung sowohl in Künstler- als auch Kritikerkreisen zuteil.

Im Jahre 1979, als Soulages bereits über drei Jahrzehnte als Maler arbeitet, beginnt eine neue Phase in seinem Werk, die er selbst als Outrenoir (übersetzt "über das Schwarz hinausgehend") bezeichnet, und die auf der Reflexion des Lichtes von einer gänzlich schwarz bemalten Oberfläche basiert. Trotz, oder gerade aufgrund seiner Arbeit mit nur einer einzigen Farbe, hat Soulages in der Beziehung von Schwarz und Licht einen Bildraum erschaffen, der im Gegensatz zu den monochromen Malereien der Moderne steht. Autodidaktisch und unabhängig von anderen Kunstrichtungen, erforscht Soulages die malerischen Möglichkeiten und perfektioniert seinen nicht abbildhaften, poetischen Stil.

1987 beginnt er mit Entwürfen für die 104 Glasfenster der Abtei von Conques, die Ausfertigung wird 1994 abgeschlossen – Fenster, die mit ihrem sehr reduzierten Muster, geraden und gebogenen horizontalen wie diagonalen Linien, den strengen Charakter der romanischen Architektur unterstreichen.

Im Mai 2014 wird in seiner Heimatstadt Rodez das Musée Pierre Soulages eröffnet. Zusammen mit seiner Frau Colette überlässt Soulages dem Museum in zwei Schenkungen fast 500 Werke. Er verstirbt im Oktober 2022 im Alter von 102 Jahren.

Pierre Soulages lebt und arbeitet bis zuletzt in Sète und Paris.

"Es ist ein Irrtum zu glauben, ich male schwarz. Ich male Licht." – Pierre Soulages

Pierre Soulages

"Lithographie n° 34", 1974
Lithografie in Farbe auf Velin von Arches, Darstellungsmaße 59,9 x 39,8 cm, Blattmaße 76,4 x 50,3 cm,
signiert Soulages, Nr. 59 von 95 nummerierten Exemplaren, gedruckt in der Druckwerkstatt Mourlot, Paris; herausgegeben von der Galerie de France, Paris.
Bild: Galerie Amart, Bildrecht Wien

Anfragen

Sponsoren