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Sonderausstellung „F, der weibliche Kosmos“

Die zweite Ausgabe der kuratierten Sonderausstellung F widmet sich in der diesjährigen Ausgabe der Art Vienna 2023 dem weiblichen Kosmos.

Für die großflächige Präsentation in der wundervollen Orangerie wurde ein Rundgang konzipiert, der die Besucher:innen in die Gedankenwelten von sechs ausgewählten Künstlerinnen ziehen soll, in die von Julia Benz (Galerie Gerald Hartinger), Gabriele Chiari (Galerie Frey Wien | Salzburg), Laura Limbourg (SUPPAN), Franziska Maderthaner (Galerie Trapp), Letizia de Maigret (Galerie Ernst Hilger) und Frenzi Rigling (Smolka Contemporary).

Der weibliche Kosmos steht sinnbildlich für einen Ort des Empowerments, der weiblichen Gemeinschaft und der inneren Reflexion. Der Kern der weiblichen Weltordnung ist die Anerkennung der individuellen Erfahrungen und Fähigkeiten jeder Frau. Der Kosmos ist ein Raum der Inklusivität, der keine Einschränkungen kennt. Die sechs ausgewählten Künstlerinnen repräsentieren mit ihren Werken heterogene künstlerische Ausdrucksformen, Identitäten und Altersgruppen ohne den Anspruch auf Vollständigkeit.

Gabriele Chiari (Galerie Frey Wien | Salzburg)

Gabriele Chiari

*1978 in Hallein, lebt und arbeitet in Paris

Gabriele Chiari hinterfragt in ihrer Malerei das Wesen von Einzigartigkeit und reflexiver Wiederholung. Im ersten Arbeitsvorgang schüttet sie Aquarellfarbe auf das Papier und lässt dem Zufall in der Entstehung des Fleckens freien Lauf. Dem Rorschachtest ähnlich, transferiert sie den spiegelverkehrten Abdruck der nassen Farbe auf die rechte Bildhälfte. Chiari eignet sich danach den roten Farbfleck an, in dem sie ihn mit Buntstift in akribischer Manier nochmals nachzeichnet.

Laura Limbourg (SUPPAN)

Laura Limbourg, “Yellow Rose”, 2020, Acryl auf Leinwand, 200 x 300 cm, Foto: © kunst-dokumentation.com, SUPPAN Wien

*1996 in Edegem (Belgien), lebt und arbeitet in Prag

Laura Limbourg ist Malerin und Bildhauerin. In ihren Arbeiten setzt sie sich mit Fetischisierung, Kolonialismus, Sextourismus, Geschlecht und Geschichte auseinander. Sie verwendet Symbolik und Nacktheit, beides klassische Stilmittel der Malerei, um den Betrachter in die Bequemlichkeit des Betrachtens zu locken, während sie uns in genau die Themen verwickelt, die sie ansprechen will. In vielen Werken verwendet die Künstlerin Tiere als repräsentative und allegorische Wesen.

Franziska Maderthaner (Galerie Trapp)

Franziska Maderthaner, „Richters Nichte“, 2019, Öl und Acryl auf Leinwand, 180 x 140 cm, Foto: Galerie Trapp, Bildrecht Wien

*1962 in Wien, lebt und arbeitet in Wien und im Waldviertel

In ihren Gemälden verwebt Maderthaner Gegenständliches und abstrakt Expressionistisches. Aus ihren Farbschüttungen und radikalen Malgesten entwinden sich Körper, Stillleben und Objekte oder Szenen der Alltagskultur. Abstraktion und Gegenständlichkeit schließen sich in ihrer Kunst nicht aus, sondern ergänzen und stützen einander in vielfältigster Weise. Oft und gern verwendet sie dabei Zitate aus der Malereigeschichte. Andere ihrer Arbeiten stellen nur vermeintlich Kunsthistorisches dar, sind aber "Reenactments", lebende historische Rollenspiele von heute.

Julia Benz (Galerie Gerald Hartinger)

Julia Benz, © Schreiber Pötter

Geboren in Wittlich, Rheinland-Pfalz (Deutschland), lebt und arbeitet in Heidelberg und Berlin

Julia Benz setzt sich in ihrem künstlerischen Schaffen mit dem ästhetischen sowie medialen Möglichkeitsraum der Malerei auseinander: Auf der Suche nach der Mehrdimensionalität des Mediums und dessen Wirkungsweise entwickelt die Künstlerin eine unverkennbare visuelle Sprache, die sich über die Grenzen der Leinwand hinausbewegt. Das vielfältige Schaffen der Künstlerin reicht von Papierarbeiten über Wandmalereien und -installationen bis hin zu ortsspezifischen Installationen im privaten sowie im öffentlichen Raum.

Letizia de Maigret (aka Hoffmann/Reuss) (Galerie Ernst Hilger)

*1969 in Genf (Schweiz), lebt und arbeitet in Dubai

Letizia de Maigret ist stark von der Philosophie beeinflusst und schlägt in ihren Werken eine Reise der Weisheit in der Kunst vor, eine Erfahrung der Überwindung von Gegensätzen, indem sie im künstlerischen Objekt die anfängliche Dichotomie der apollinischen und dionysischen Prinzipien widerlegt, die Nietzsche in „Die Geburt der Tragödie“ hervorgerufen hat.
Tief geprägt von der poetischen Dimension der Welt, schlägt sie als Antwort die plastische und physische Materialität des Objekts vor.

Frenzi Rigling (Smolka Contemporary)

*1958 in Schaffhausen (Schweiz), lebt und arbeitet in Wien und Obermarkersdorf

Frenzi Rigling wurde in Schaffhausen in der Schweiz geboren. Sie studierte an der Schule für Gestaltung in Zürich Malerei. In ihrer künstlerischen Praxis versucht sie in konsequenter Weise das Spannungsfeld von bedeutend und unbedeutend auszuloten. Sie agiert dabei auf vielen verschiedenen Ebenen, arbeitet mit unterschiedlichen Mitteln, Materialien und Techniken. Ihr Zugang ist stark konzeptionell geprägt. Ihre forschende Tätigkeit bezieht den Alltag mit ein, scheint viel mehr von diesem selbst auszugehen. Über ihre Kunst sagt sie: „Eine Methode zu entwickeln, wie eine Haltung sichtbar wird, ohne ein definiertes Endprodukt zu haben, das interessiert mich.“

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